DGC-Siebengebirge e. V.

Gleitschirm- und Drachenfliegen in der Region Köln-Bonn

Tips zur Landung in Dernau

In den meisten Fällen wird in Dernau Richtung Westen auf dem Sportplatz gelandet (Blickrichtung wie auf dem Bild). Dieser Anflug ist auch bei Nullwind und ungewisser Windrichtung immer zu empfehlen.

Vor dem Sportplatz sind noch Tennisplätze zu überfliegen. Diese sind zum Sportplatz hin durch einen rund 4 m hohen Zaun begrenzt.

Rechts und links der Tennisplätze reicht das umzäunte Sportplatzgelände aber weiter nach Osten (links roter Ascheplatz, rechts die roten Bahnen plus Sprunggrube). Dort sind die begrenzenden Zäune auch 2m niedriger.

Um das Risiko zu verringern, im Endanflug bei einem plötzlichen Saufer im Tennisplatz-Zaun zu landen, sollte man seinen Flugweg immer so legen, dass man über die Ecken des Sportplatzes einschwebt.

Bei Bedarf sollte man dabei hinter / über den Tennisplätzen seine Höhe abachtern, aber immer möglichst so planen, dass man aus der Acht heraus über eine der Ecken zum Endanflug ansetzt.

dernau-landung1

Der typische und zu empfehlende Anflugweg wäre die Nummer #1 (oder vom Hang kommend #2), um dann über die Tartanbahnenecke einzufliegen.

Variante #3 ist nur dann noch sinnvoll, wenn man an der rechten Ecke gefühlt immer noch zu viel Höhe hat. Den Queranflug dann aber nicht mehr mitten über die Tennisplätze machen, sondern am besten direkt über bzw. hinter dem Zaun. So kann man beim plötzlichen Durchsaufen jederzeit nach rechts zum Sportplatz hin abbiegen, ohne Gefahr zu laufen, noch hängen zu bleiben.

Vermeiden sollte man auf jeden Fall, mittig über die Tennisplätze über den hohen Zaun zu fliegen (No Fly!). Wenn man dort durchsackt, ist das Risiko einer Zaunberührung hoch.

Noch eine wichtige Anmerkung: Der Sportplatz von Dernau und auch die Tennisplätze sind thermisch aktiv. Es kann einen im Endanflug immer auch nochmals heben. Diese Blasen sind aber i.d.R. nur kleinräumig, und so wie es einen kurz 3m hochhebt, wird man dahinter genauso schnell wieder nach unten gereicht. Man sollte in Dernau deshalb wirklich bewusst und frühzeitig sein Landefahrwerk ausgefahren haben, um auch ein etwas härteres Absetzen abfedern zu können. (Das gilt übrigens für alle Landeplätze ;-))

Der Sportplatz von Dernau hat noch eine Eigenheit. Durch den dahinter liegenden Hang fällt häufig am Nachmittag der hangnahe Platzbereich schon in den Schatten, während die Fläche entlang der Tartanbahnen noch voll in der Sonne liegt. Zu dieser Zeit werden Thermiken häufig direkt an dieser Schattengrenze auslösen. Auf der Sonnenseite steigt es, während es im Schatten kräftig sinkt. Deshalb ist es am Nachmittag ratsam, seinen Endanflug möglichst komplett in die Sonnenseite zu legen und diese Schattengrenze nicht mehr tief zu überfliegen. In der Schattenzone ist durch die dort sinkenden Luftmassen häufig eine recht harte Landung zu erwarten, während man im sonnigen Bereich noch sanft aufsetzen kann.

Wie ihr lest, gibt es also in Dernau (wie in allen Geländen auf jeweils andere Weise) viele Feinheiten und Erfahrungen zu beachten. Wenn man sie kennt und konsequent danach handelt, wird man sich auch mit einem Gelände wie Dernau anfreunden können. Für thermisches Fliegen ist es (bei schwachem Nordwind) sehr ergiebig.

Wer noch keine / wenig Erfahrung mit Dernau hat, das Gelände aber kennenlernen will, dem ist dringend zu empfehlen, für die ersten Flüge nur schwache Tage auszuwählen und bewusst am Anfang echte "Kennenlernabgleiter" zu machen, bei denen es nur darum geht, ein Gefühl für die Einteilung der Landevolte zu bekommen. Wenn der Part sitzt und man die Erfahrung gemacht hat, dass der LP bei einem geregelten Anflug auch keinesfalls zu klein ist, wird man auch in etwas thermisch bewegterer Luft dort den kühlen Kopf bewahren können, der für eine geordnete, sichere Landeeinteilung nötig ist.

Happy Landings!

Lucian

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